Wildensee – Feigentalhimmel
Die Wanderung vom Offensee zum Wildensee über die Rinnerhütte zählt zu den schönsten im Toten Gebirge. Neben dem Klassiker, dem Rinnerkogel, ist auch der Wildensee ein magischer Anziehungspunkt für alle Wanderer und Naturgenießer. Jene, die über die erforderlichen Kenntnisse und Kondition verfügen und sich abseits des Massentourismus bewegen wollen, können über die Wildenseealm zum Feigentalhimmel (1984m) weiterwandern. Entweder als anstrengende Tagestour oder mittels Übernachtung auf der Rinnerhütte empfehlenswert.
Ausgangspunkt ist ein Parkplatz beim Offensee auf einer Seehöhe von rund 650m. Zuerst wandert man gemütlich dem See entlang in Richtung Jausenstation Seeau. Im Süden des Sees folgt man dann der Markierung entlang einer Forststraße taleinwärts in Richtung Rinnerhütte. Nach dem Überqueren von zwei kleinen Brücken über das ausgetrocknete Flussbett schlängelt sich der Wanderweg steil über Felsstufen und Wurzeln in den Hochwald empor. Schwierigste Stelle beim Aufstieg zur Rinnerhütte ist eine gut gesicherte Eisentreppe sowie ein kurzer, ebenfalls mittels Stahlseilen versicherter Abschnitt. Danach wird es wieder etwas flacher und man passiert das Rinnerkogel-Bründl.
Hier sprudelt kaltes, trinkbares Quellwasser aus einem in einer Felsspalte. Der weitere Wegverlauf führt nun über Serpentinen, anfangs noch zwischen den Latschen, einen Geröllhang empor. Nachfolgend erreicht man ein sanft ansteigendes Hochtal, sowie kurze Zeit darauf die bewirtschaftete Rinnerhütte.
Nach einer kurzen Pause bei der Hütte wandert man entlang eines kleinen Baches beim Rinnerboden in Richtung Wildensee. Ohne nennenswerte Höhenänderung trifft man nach kurzer Zeit auf den Wildensee (1535m). Dieser liegt sanft eingebettet als Dolinensee am Fuße des Rinnerkogel. Vor allem an den Wochenenden ist dieses Naturjuwel gut besucht bzw. stark frequentiert. Zahlreiche schöne Plätze entlang des Sees laden zum längeren Verweilen und Entspannen ein. Beim Jungfrauenbründl befindet sich eine weitere Trinkwasserquelle. Danach folgt man dem Weg entlang des Nord-Ost Ufers um oberhalb der Hufnagelwiese nochmals den Wildensee, sowie den sich im Hintergrund aufbäumenden Rinnerkogel (2012m) zu bestaunen. Der weitere Wegverlauf zu den Wildenseealmen ist eher einfach. Zwischen dem lichten Hochwald und den teils felsigen Almwiesen schlängelt sich hier der Pfad leicht bergab und man erreicht nach rund 1,5km, die aus vielen kleinen Gebäuden bestehenden Wildseealm.
Karte und Details
Höhenmeter
1700 m
Dauer
11 Stunden
Länge
24,5 km
Ausgangspunkt
Gipfel
Feigentalhimmel 1984m
Schutzhütten
Jetzt beginnt der anspruchsvollere Teil dieser Wanderung, die nur Ortkundigen sowie Personen mit guten Geländekenntnissen zuzumuten sind. Kurz vor Erreichen der Wildenseealmen zweigt ein nichtmarkierter Steig in Richtung Nord-Ost ab. Je nach Jahreszeit ist dieser schmale Pfad besser oder auch schlechter sichtbar. Doch nach einem kurzen Anstieg sind eindeutige Wegspuren vorhanden, teilweise auch ein breiter Fußweg. Dieser stammt noch aus Zeiten, wo die Grünflächen unterhalb des Feigentalhimmels noch bewirtschaftet worden sind. Je näher aber man den Gipfel kommt, desto schmaler wird aber der Pfad. Immer wieder müssen kleine Grünflächen ohne sichtbare Steigspuren überwunden werden,da und dort finden sich Stoamandl bzw. Daubn als Orientierungspunkte. Vereinzelt sind auch verblasste ringförmige Markierungen sichtbar. Umso schwerer ist es vor allem für Ungeübte die richtige Wegführung zu erkennen, da vor allem beim Schlussanstieg die verschiedenen Latschengassen und Geröllfelder einander zu stark ähneln.
Die landschaftlichen Highlights dieses Abschnittes sind dafür umso bezaubernder. Hat man anfangs noch den Redender Stein (1900m) nahe des Albert-Appel-Haus (1638m) zu seiner Rechten, bäumt sich wenig später der breite Bergrücken des Großen Woising (2064m) auf. Beim finalen Schlussanstieg in den Latschengassen lohnt sich vor allem ein kurzer Blick zurück. Neben dem Dachsteinmassiv kann man auch die Augstwiesen, sowie den Rinnerkogel deutlich erkennen. Hat man den grasbewachsenen Bergrücken erst mal erklommen, sind es nur noch wenige Meter zum 2015 neu aufgestellten Gripfelkreuz des Feigentalhimmel (1984m). Aufgrund seiner zentralen Lage bietet der Gipfel einer der besten Aussichtsmöglichkeiten über das Mittlere und Westliche Totes Gebirge. Vorsicht: Die Felswände im Gipfelbereich fallen in Richtung Norden beinahe senkrecht ab.
Der Abstieg führt über den bereits bekannten, unmarkierten Steig zurück zu den Wildenseealmen , und von dort weiter über den Wildensee zur Rinnerhütte und anschließend retour zum Offensee.
Achtung: Auf den Grünflächen im Bereich Rinnerboden, Wildensee sowie bei den Wildenseealmen wird im Sommer Weidevieh gehalten. Um diese Tiere nicht unnötig zu strapazieren, verzichten Sie bitte auf die Mitnahme eines Hundes.