Überschreitung Höllengebirge

Die Überschreitung des Höllengebirges ist eine konditionell sehr anstrengende, jedoch aufgrund des wundschönen Panoramas lohnende Bergtour. Hinsichtlich der vielen Höhenmeter (ca. 2800 Hm)  und der enormen Länge von rund 32,5 km wird empfohlen, die Bergtour auf 2 Tage aufzuteilen. Als Tagestour gleicht die Höllengebirgsüberschreitung mehr einem „konditionellen Nahtoderlebnis“ als einer Genusswanderung und kann daher nur Personen mit extremer Ausdauer zugetraut werden.
Die technische Schwierigkeit ist hingegen mittelschwer. Um die ausgezeichnete Aussichtsmöglichkeiten  zu nutzen, sollte die Tour nur unter optimalen Wetterbedingungen durchgeführt werden.

Tag1: Von der Talstation der Feuerkogelbahn wandert man über einen Waldweg nach kurzem Anstieg einem Höhenrücken entlang, ehe die Skipiste kreuzt und die erste Liftanlage sichtbar wird. Nach etwa 500 weiteren Höhenmetern erreicht man das Feuerkogel-Plateau. Eine kurze Einkehr bei den vielen Hütten nahe der Bergstation dient zur ersten Erfrischung. Wer sich rund 1050 Höhenmeter Anstieg ersparen will, kann als Aufstiegshilfe die Feuerkogelbahn nutzen.
Nächstes Ziel ist der Alberfeldkogel. Einfach zu erreichen, bietet er aufgrund seiner Lage eine herrliche Ausblicksmöglichkeit auf den Traunstein bzw. Traunsee. Danach geht es weiter auf den großen Höllkogel. Dieser Gipfel stellt mit 1862m den höchsten Punkt dieser Tour dar und liegt südlich der Riederhütte.  Vom Gipfel aus kann man das Tote Gebirge sowie das Dachsteinmassiv bewundern.
Nach einer weiteren Pause auf der Riederhütte wandert man zwischen Latschen leicht bergab und lässt den Eiblgupf und Kesselgupf rechts hinter sich. Nach rund einer Stunde wird der Blick frei auf den Hinteren Langbathsee und man erreicht die Wegkreuzung zum Hirschluckensteig. In diesem Bereich befindet sich auch eine Quelle, welche jedoch im Hochsommer meist versiegt ist. Danach erfolgt der Aufstieg zum Grünalmkogel. Über zerklüftete Felsblöcke und zwischen Latschen geht es rund 350hm empor. Ab diesem Punkt sind nur mehr sehr wenige schattige Abschnitte.
Beim Grünalmkogel ist das Tagesziel, das Hochleckenhaus,  schon sichtbar. Rund 5km sind noch zu absolvieren. Jetzt erfolgt der Teilabschnitt, der auf die Psyche schlägt: Der Abstieg in den Pfaffgraben. Zuerst wandert man auf dem Grad stetig bergab, ehe man das Hochleckenhaus aus den Augen verliert und nach rund 400hm Abstieg den Tiefpunkt erreicht. Nach weiteren 250hm Aufstieg erreicht man die Wegkreung zum Brunnkogel. Wer nochmal den Ausblick nach Süden und in das Weißenbachtal genießen möchte, kann nach kurzem Anstieg, das Jagerköpfl erreichen.  Fast auf einer Höhenschichtlinie erreicht man nun das Hochleckenhaus. Der erste Tag geht nach rund 22km und 2200hm zu Ende.

Achtung: Die Überwindung des Pfaffgrabens kann insbesondere im Hochsommer zur Qual werden, da sich in diesem Kessel die heiße Luft zwischen den Latschen stauen kann. Vor allem bei wolkenlosem Wetter und wenig Wind.

Karte und Details

Höhenmeter

2800 m

Dauer

15 Stunden

Länge

32,5 km

Gipfel

Feuerkogel 1592m
Alberfeldkogel 1707m
Höllkogel 1862m
Grünalmkogel 1821m
Pfaffengrabenhöhe 1691m
Jagerköpfl 1668m
Dachsteinblick 1559m
Mahdlgupf 1261m
Schoberstein 1037m

Tag2: Erholt von den Strapazen des Vortages führt der Weg zuerst bergab, ehe dieser abzweigt und es wiedermal bergauf geht. Das Ziel, Weißenbach am Attersee, ist rund 4 Stunden entfernt. Nach kurzem Anstieg erreicht man Geißalm. Im Hintergrund kann man schon die Brennerin sehen.  Ein letzter, kurzer Anstieg  und man erreicht die Wegkreuzung zur Brennerin. Je nach Lust und Laune kann man diesen Gipfel noch mitmachen.
Das Gelände wechselt  von einem Plateau zu  einem Grat und fällt Richtung Süden steil ab. Zu diesem Zeitpunkt ist man etwa 1 ½ Stunden unterwegs und man erreicht den Dachsteinblick (1559m). Auch der Brennerriesensteig mündet hier beim Gipfel.  Ein herrlicher Ausblick über das Weißenbachtal zur Zimnitz, zum Dachstein, sowie zum Schafberg und zum Attersee lädt zum Pausieren ein. Von nun an geht es nur noch Bergab. Dem Grad folgend, geht es zuerst über einen Schotterriesen in den Wald hinein. Rund 45 min später erreicht man den Mahdlgupf (1261m), wo auch ein Attersee-Klettersteig heraufführt. Dem Bergrücken entlang, erreicht man nach weiteren 30 Minuten den Gipfel des Schobersteins (1037m). Dieser ist meist gut besucht, da er leicht erreichbar ist und einen bekannten Aussichtsberg der Region darstellt.  Nach dem Abstieg nach Weißenbach geht es mit dem Rufbus durch das Weißenbachtal zurück nach Bad Ischl und von dort entweder mit Bus oder Bahn wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Ebensee.