Großes Tragl – Kleines Tragl

Das Große Tragl (2179m) ist ein Gipfel im Toten Gebirge und von der Tauplitz aus erreichbar.
Das unterschiedliche Erscheinungsbild der Wanderung, vom Almgebiet über die Karsthochfläche mit ihren vielen Schächten und Dolinen, macht die Tour zu einem abwechslungsreichen Bergerlebnis.

Ausgangspunkt dieser Tour ist der riesige Parkplatz auf der Tauplitzalm. Diesen erreicht man bequem mit dem Auto über die mautpflichtige Alpenstraße, die von Bad Mitterndorf auf das Hochplateau heraufführt. Zunächst wandert man entweder auf der Straße oder auf einen der vielen Wiesenwegen in Richtung Steirerseehütten. Diese sind rund 3,5km vom Parkplatz entfernt und ohne Hindernisse zu erreichen. Markierungen sowie Beschilderungen zu den umliegenden Gipfeln sind in diesem Abschnitt jedoch spärlich vorhanden.

Kurz vor den Steirerseehütten erreicht man einen idyllischen Aussichtsplatz mit mehreren Holzbänken. Der Steirersee liegt nun zum Greifen nahe. Anschließend steigt man wenige Höhenmeter ab, um zu den Hütten zu gelangen. Von dort führt dann ein breiter Fußweg hinauf zu einer weiteren Wegkreuzung. Eigentlich sollte sich hier eine Beschilderung zum Großen Tragl (2h30min) befinden, diese fehlte jedoch bei dieser Begehung. Endlich beginnt die eigentliche Bergtour, abseits vom Massentourismus auf der Tauplitzalm.

Der steil ansteigende Pfad schlängelt sich zwischen Nadelbäumen und Latschen die „Steirerseeleiten“ hinauf. Nach Verlassen der Baumgrenze wird der Blick auf die mächtigen Steilwände des Sturzhahn (2031m) frei. Der Wiesenpfad wird allmählich felsiger und steiniger. Man gewinnt schnell an Höhe, bevor man das Karstgelände „In den Karren“ unterhalb von Sturzhahn und Tragl erreicht. Von einem Moment auf den Anderen ändert sich die Wegbeschaffenheit. Felsplatten voller versteinerter Fossilien prägen nun die Landschaft.
In weiterer Folge führt der markierte Pfad ziemlich nahe an die steil abfallenden Wände des Bergrückens heran, bevor man die nächste felsige Geländestufe überwinden muss. Hier beginnt der anspruchsvollere Teil dieser Tour – der mit Dolinen übersäte Abschnitt in dieser unwirklich scheinenden Steinwüste. Selbst bei Schönwetter sollte man nicht vom markierten Pfad abweichen, denn es befinden sich tiefe Einschnitte und Dolinen auch direkt neben dem Weg.
Bis in den Frühsommer hinein und im Herbst können hier Schneefelder vorhanden sein, die die Gefahr unsichtbar machen. Das „Jungbauerkreuz“, unmittelbar neben dem Weg, erinnert an einen spurlos verschwundenen Tourengeher. Leider ist dieses Mahnmal durch äußere Einflüsse schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden, es sind nur noch die Reste erkennbar.

Karte und Details

Höhenmeter

950 m

Dauer

8 Stunden

Länge

16,5 km

Gipfel

Großes Tragl 2179m
Kleines Tragl 2164m

Nach dem Denkmal verläuft der Weg abwechselnd über loses Gestein und festen Fels in ein weiteres Kar, welches „Schwaigbrunn“ genannt wird. Laut Karte befindet sich hier eine Quelle. Auch hier oben wird wieder vor den Dolinen-Schächten gewarnt. Nun wandert man in Richtung Westen zum Traglhals. Der Weg ist geprägt vom vielen losen Geröll und Schutt, sowie gut begehbare Felsplatten. Markierungen sind nicht immer auf den ersten Blick sichtbar, dafür so manches Stoamandl. Nach dem Erreichen des Traglhals (2020m) hat man die schwierigsten Passagen bereits gemeistert, es folgt nun ein unkomplizierter Anstieg zum Gipfel über den breiten Bergrücken. Zwischen größeren Felsbrocken und Wiesen schlängelt sich der schottrige Wanderweg die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Großen Tragl (2179m).
Ein herrliches Panorama entschädigt die Mühen des Aufstieges. Viele Gipfel des Toten Gebirge sind nun aus einer ungewohnten Perspektive zu bestaunen. Auch der Gipfel des Kleinen Tragl (2164m) ist innerhalb weniger Minuten ohne nennenswerte Schwierigkeiten erreichbar.
Der Abstiegsweg erfolgt über den bereits bekannten Weg. Zum Schluss sollte man sich auf einen der vielen Hütten kulinarisch verwöhnen und das Erlebte Revue passieren lassen.

Hinweis: Der Weg ist zwar technisch nicht schwierig, dennoch erfordert die Tour Trittsicherheit und gute Kondition. Die Dolinen-Gefahr ist erheblichen und lässt keine Fehler zu. Vorsicht bei Schneefeldern – keine Abkürzungen zum markierten Weg.
Des Weiteren wird von einer Sommerüberschreitung des Plateau vom Schwaigbrunn zur Pühringerhütte dringend abgeraten. Es sind keinerlei Markierungen vorhanden, zudem gibt es viele Schächte, die in den Karten nicht eingezeichnet sind. Auch die vielen Kilometer im freien Gehgelände sind im Sommer ungangbar.