Strichkogel – Steinriesenkogel – Donnerkogel

Der Strichkogel (2034m), der Steinriesenkogel (2008m) und der große Donnerkogel (2054m) bilden die westlichsten Gipfel des markanten Gosaukamms. Die Überschreitung dieser Gipfel ist eine alpine Bergtour, die nur geübten Bergsteigern vorbehalten bleibt. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und ausreichend Kondition sind unbedingt erforderlich. Landschaftlich ist diese Tour eine der eindrucksvollsten der Region.

Ausgangspunkt ist einer der gebührenfreien Parkplätzte bei der Gosaukammbahn. Von dort aus wandert man zum Vorderen Gosausee, ehe man der Beschilderung in Richtung Gablonzerhütte folgt. Der gut angelegte Weg führt durch den Wald über zahlreiche Serpentinen hinauf, vorbei an der Wegkreuzung zum Steiglpass (Gosaukammrunde), weiter zur unbewirtschafteten Krautgartenalm. Hier hat man einen herrlichen Tiefblick auf den Vorderen Gosausee.
Nach einem kurzen, flacheren Teilstück, führt der Weg nun wieder kontinuierlich ansteigend den Hang bis zur Gablonzerhütte empor. Danach geht es in südwestlicher Richtung weiter hinauf zum Törleck. Dort befindet sich auch der Einstieg zum Intersport-Klettersteig, einer beliebten Aufstiegsvarinate zum Großen Donnerkogel.

Nach dem Passieren eines Drehkreuzes folgt ein kurzer Abstieg, ehe man die Wegkreuzung zum Normalweg auf den Großen Donnerkogel erreicht. Man folgt hier aber der Beschilderung zur Stuhlalm bzw. Theodor-Körner-Hütte. Im Almgebiet muss man nochmals wenige Höhenmeter absteigen, bevor man auf die Südseite des Gosaukamms wechselt. Nun wandert man ohne nennenswerte Höhenänderung den teilweise grasbewachsenen Hang entlang, auch mehrere Geröllfelder sind zu überqueren bevor man wieder den schattigen Wald erreicht.
Anschließend folgt noch ein kurzes Stück auf einer neu errichteten Forststraße, die unmittelbar vor dem Almgebiet bei der Stuhlalm endet. Die letzten Meter führen über eine Almwiese zur bewirtschafteten Alm. Die Theodor-Körner-Hütte ist ca. 5 weitere Gehminuten entfernt. Nach einer ausgiebigen Pause beginnt der anstrengende Teil dieser Tour: Der Aufstieg zum Strichkogel und die Überschreitung zum Donnerkogel.

Anfangs führt der schmale, aber markierte Pfad über die mit Steinen übersäte Almwiese steil hinauf in ein Latschenfeld. Hier gewinnt man schnell an Höhe und erreicht nach ca. 250hm die Abzweigung zum Angerstein. Vor allem im Sommer staut sich hier die Hitze und macht den Wegabschnitt sehr anstrengend. Auf einem großen Felsen ist mit roter Farbe nochmals die Wegrichtung gekennzeichnet, man folgt der rot punktierten Markierung zum Strichkogel. Über ein Geröllfeld führt der Pfad entlang einer Felswand wieder in ein Latschengebiet, wo der Gipfelaufbau des Strichkogel schon deutlich erkennbar ist.
Unmittelbar vor der ersten Seilsicherung bzw. bei einem Wegweiser zweigt der unmarkierte Steig zum Strichkogel ab. Diesen Gipfel erreicht man unkompliziert nach nur wenigen Gehminuten. Oben, am schmalen Gipfelbereich kann man das schöne Bergpanorama des Dachsteinmassiv genießen. Wieder herunten bei der Wegkreuzung angekommen, beginnt der alpine Teil der Tour, der etwas Klettergeschick, Trittsicherheit und Schwindelfreihgeit erfordert.

Zuerst muss eine steile Rinne rund 30hm abgestiegen werden. Dieser Abschnitt sieht von oben sehr spektakulär aus, lässt sich aber unter Zuhilfenahme des angebrachten Stahlseils gut überwinden. Nun folgt eine Gratwanderung entlang der schroffen Felsen, teilwiese zwischen den Latschen hinauf zum Steinriesenkogel. Hier befinden sich auch viele ausgesetzte Stellen mit luftigem Tiefblick, die schwierigsten Abschnitte sind jedoch mit einer Seilsicherung versehen. Der Steinriesenkogel selbst hat leider kein Gipfelkreuz, nur ein unscheinbarer Vermessungspunkt kennzeichnet diesen Gipfel. Es folgt ein kurzer Abstieg über teilweise loses Gestein hinab in eine Scharte zwischen Steinriesenkogel und Donnerkogel.
Anschließend folgt ein letzter, mit Stahlseilen gesicherter Anstieg über eine markante Felsstufe, ehe man den eher leichten Schlussanstieg zum Großen Donnerkogel erreicht. Nur noch wenige Gehminuten zwischen Latschen und Felsen sind zu überwinden, ehe man den 2054m hohen Großen Donnerkogel erreicht. Ein atemberaubendes Bergpanorama lädt zum längeren Genießen und Verweilen ein.

Karte und Details

Höhenmeter

1450 m

Dauer

9 Stunden

Länge

15km

Gipfel

Strichkogel 2034m
Steinriesenkogel 2008m
Donnerkogel 2054m

Der Abstieg erfolgt über den Normalweg, der jedoch auch so manche Tücke aufweist. Teilweise ist das Gestein sehr glatt und erfordert erhöhte Aufmerksamkeit. Weiters befinden sich auch hier einige mit Stahlseilen versicherte Stellen, die keinen Raum für Fehler zulassen. Nach dem Überwinden der schwierigeren Stellen quert man wieder mehrere Geröllfelder und verliert rasch an Höhe.
Der Weg schlängelt sich nun über breite Felsterrassen und teilweise rutschiges Gelände hinunter in das Almgebiet unterhalb des Törleck. Von dort aus geht es über den bereits bekannten Aufstiegsweg, vorbei an der Gablonzerhütte zurück zum Ausgangspunkt beim Vorderen Gosausee.

Tipp: Jene, die sich rund 600hm Auf- bzw. Abstieg sparen wollen, können mit der Gosaukammbahn entspannt die Gablonzerhütte erreichen und somit die Tour um rund 3 Stunden verkürzen.
Auch eine Mehrtagestour mit Übernachtung auf der Stuhlalm oder Theodor-Körner-Hütte in Kombination mit einer Umrundung des Gosaukamms stellt eine interessante Variante dar.